Impulse
2011

Aristoteles (384-322 v.Chr.) wurde 15 Jahre nach dem Prozess geboren, der Sokrates zum Tode verurteilte (399 v.Chr.). Er war ein Schüler von Platon, und gleichzeitig ein Gegenspieler von ihm. Ganz grob kann man sagen, dass Platon ein Idealist war, dem es um die Erfassung der Ideen ging (Ideenlehre), während Aristoteles als Empiriker bezeichnet werden kann. Er suchte nach umfassender Weltkenntnis und sah die Wissenschaft als zuständig für das Ganze. Obwohl er schon einzelne Wissenschaftsdisziplinen schuf (Rhetorik, Metaphysik, Logik, Politik, Ethik, Poetik, Ökonomie), sah er doch noch die Welt, im Gegensatz zur modernen Wissenschaft, im Zusammenhang. Er legte mit seinem Denken, was es heißt zu Argumentieren, zu Schließen, Begriffe zu bilden und vor allem mit seiner Denkhaltung, die Grundlage der Wissenschaft. Er war bis in die Neuzeit die geistige Autorität für das, was als Wissenschaft zu gelten hatte.
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Nietzsche schildert in „Also sprach Zarathustra“ den letzten Menschen. Hat sich Nietzsche schon in seinen früheren Werken, wie „Morgenröte“, „Menschliches Allzumenschliches“ und „die Fröhliche Wissenschaft“ als feinster Diagnostiker unserer modernen Gesellschaft erwiesen, so charakterisiert er mit dem letzten Menschen den modernen Menschen als solchen. Es ist der gegenwärtige Mensch.
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Cicero (106-43 v. Chr.) war nicht nur Philosoph, sondern auch Staatsmann, Anwalt und Rhetoriker. Er war ein Zeitgenosse Caesars und durch seine republikanischen Ansichten auch sein Gegenspieler. Der römische Staat war zu seiner Zeit sehr unsicher geworden und wurde nicht mehr von den Menschen getragen. Dies ist eine Parallele zu heute. Caesar machte das römische Reich stark und befestigte es, während Cicero sich aus der Politik zurückzog, aber an der Republik festhielt. Als Caesar umgebracht worden war, glaubte Cicero, dass die Republik eine neue Auferstehung feiern würde. Er wollte damit einen verfallenen Prozess retten. Aber für die alte Republik gab es keine Rettung mehr, sie war durch Korruptionen, einer Brot und Spiele – Politik und einer Entfremdung des Staates von den Bürgern machtlos geworden. Gegen diese Schattenrepublik hatte sich Caesar gewendet. Sein Tod änderte nichts. Seine Nachfolger wurden Kaiser.
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Auch wenn fälschlicherweise oft angenommen wird, die Philosophische Praxis habe mit der Suche nach dem Sinn zu tun, die Frage nach dem Sinn des Lebens wird von ihr nicht abgewiesen. Immer wieder kommen Menschen in die Beratung, weil sie Schwierigkeiten mit diesem Thema haben, oder unter Sinnlosigkeit leiden. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist nicht neu. Nur nach dem Wortlaut, der stammt nämlich aus dem 19. Jahrhundert. Der Sache nach ist die Frage sehr alt. Was meinen wir eigentlich, wenn wir diese Frage stellen? Wir meinen, in einer ersten Bedeutung, Sinn kommt einem Ding, einem Sachverhalt oder einer Handlung hinzu. Etwas ist zweckvoll in Hinblick auf seinen Zweck. Zum Beispiel ist ein Hammer sinnvoll in Bezug auf seinen Zweck, Nägel einzuschlagen. Wenn der Stiel fehlt, ist der Hammer sinnlos. Menschen betrachten sich oft als sinnvoll, wenn sie zweckvoll sind.
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Ich habe mir etwas wahrscheinlich Verrücktes vorgenommen. In lockerer Folge werde ich einen Gang, eine Reise, zu den maßgeblichen Stationen des philosophischen Geistes unternehmen. Nicht in ordentlich universitär philosophiegeschichtlicher Art und Weise, sondern ich werde den praktischen Philosophen und Philosophien entlocken, was diese unserem gegenwärtigen Zeitalter und uns postmodernen Menschen zu sagen haben.
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