Impulse

2016

Das Zeitalter der Re­vi­sio­nen und was das mit dem schei­den­den US-Prä­si­den­ten Obama zu tun hat

In diesem Jahr geht die Amtszeit von Barack Obama zu Ende. Zu seinem Amtsantritt hielt er eine Rede, an die es sich lohnt, zu erinnern. Seine Rede hatte ein durchgängiges Thema: Die Tugend. Genauer: Die verpönte Demut und Dankbarkeit. Er erinnerte an die Ideale der Vorfahren und stellte sich damit in eine Tradition, die sich der Verantwortung für ihre Aufgabe bewusst war.

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Freiherr von Knigge – Prak­ti­scher Philosoph, Aufklärer und Men­schen­ken­ner

Der wahre Freiherr von Knigge ist gerade nicht der „Benimm-Knigge“, wofür er den Meisten gilt. Vielmehr verweigert er ausdrücklich, wofür er doch später berühmt werden sollte. Warum er sein Buch „Über den Umgang mit Menschen“ geschrieben habe, beantwortet er so:

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Der "psy­cho­lo­gi­sche Schlummer" des modernen Menschen

Schon in der Antike wurde von den alten Griechen der Grundsatz entwickelt, der Mensch sei das Wesen, das nicht einfach lebt, sondern sein Leben führt. Ohne Arbeit an sich selbst, ohne Sorge um die Seele, müsse das Leben scheitern oder zumindest weit unter seinen Möglichkeiten bleiben. Das gelungene Leben, so schon der Meister Sokrates, wäre das Ergebnis vernunftgemäßer Lebensführung. Aber hat der heutige Mensch für dieses stolze Menschenbild der Antike noch ein Ohr? Ist es möglich, ihn wachzurütteln, wie Sokrates dies noch tat, um ihn zur Besinnung zu bringen, damit sein Stolz erwacht, und sie beginnt, sein Leben zu bedenken und schließlich zu führen?

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Liebe, Barm­her­zig­keit, Ge­rech­tig­keit

In seinem sehr lesenswerten Buch „Die Liebe und das Abendland“ berichtet Denis de Rougemont von den beiden großen Liebesformen, von denen wir geprägt sind: Eros und Agape. Man kann sie auch als die zwei Religionen des Abendlandes bezeichnen. Eros ist Repräsentant für die leidenschaftliche Liebe, das totale Begehren, aber auch das äußerste Verlangen nach Einheit, die Überschreitung ins Unendliche, die Vergöttlichung der Frau und das Streben nach einem verklärenden Liebestod. Der Gefühlsrausch, der sich bis zur mystischen Transzendenz steigern kann, findet sich heute in trivialisierter Form in der Erlebnisintensität der romantischen Liebe. In sentimentalen Filmen wird der Kult der leidenschaftlichen Liebe mit säkularisierten Leidenschaften dargestellt.

2 min lesen
wei­ter­le­sen
"Was ist los mit dir, Europa?"

„Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Was ist mit dir los, du Heimat von Dichtern, Philosophen Künstlern, Musikern und Literaten? Was ist mit dir los, Europa, du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten?”– aus der Ansprache des Papstes anlässlich der Verleihung des Karlspreises am 6. Mai 2016

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Was ist eine gute Beratung

Sokrates wollte mit seinen berühmten „Was ist“ – Fragen nicht die Meinungen zu einem bestimmten Thema abfragen, er wollte also nicht wissen, wie dieser oder jener denn über etwas denke. Das wäre eine wissenschaftlich-empirische Vorgangsweise.

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Modernes Denken oder: Porträt des weithin herr­schen­den Geistes

Wie kann man unser modernes Denken beschreiben? Wieso versteht eine Gesellschaft, die mehr Wissen, Daten und Erklärungsmodelle als je zuvor hat, sich selbst und die Welt immer weniger? Das moderne Denken hat eine Zeitstelle in ihren Erklärungen eingebaut. Demnach hat sich „alles was ist“ entwickelt, aus sich selbst heraus, aus eigener Logik. Das Wesen der Dinge interessiert nicht mehr. Was sich zeigt, wird erklärt, mit entsprechenden Zahlen und Vergleichen. Allein die Tatsachen entscheiden. Die Frage nach dem „Wozu“ und dem Wesen ist entschwunden in einer Welt, die nur noch beschrieben wird, wie sie ist. Was fehlt, wäre die Frage, sollen wir das wollen? Ein Denken wäre notwendig, das über die Wirklichkeiten hinausgeht.

2 min lesen
wei­ter­le­sen
"So ist auch die Phi­lo­so­phie, ihre Zeit in Gedanken erfasst" (Hegel)

Hegel erteilt in seiner Rechtsphilosophie jeder Instrumentalisierung der Philosophie eine Absage. Die Philosophie solle sich keine Aufgaben zuteilen lassen, sondern das versuchen zu verstehen, was an der jeweiligen Zeit zu verstehen ist. Verstehen kann man nur das Vernünftige. Aber die Welt ist nicht nur vernünftig. Was also tun?

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Worauf es ankommt

Fürwahr kann Montaigne als einer der Ahnen Philosophischer Praxis erklärt werden. An die Stelle einer anweisenden Philosophie tritt bei ihm die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, die das Leben bedenkt. Es ist der Modus der Nachdenklichkeit. Die Frage von eigentlich praktischem Belang ist darum bei Montaigne nicht etwa: Was soll ich tun?, sondern: Was tue ich? Das Ziel Montaignes ist, jemanden mit sich selbst und seiner Weise zu leben bekannt zu machen. Zur Probe des Lebens wird, ob es sich sehen lassen kann. Nicht ob ich tue, was ich denke, sondern ob ich denken darf, was ich tue, ist die Entscheidung, die zu treffen ist.

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Verstehen und ver­stan­den werden

Die Philosophische Lebensberatung folgt dem Grundsatz, den Menschen, der sich anvertraut, als den besonderen und einzigartigen, als diesen einen, der er ist, so innerlich und vielfältig wie möglich zu verstehen. Wer in die Philosophische Praxis kommt, möchte verstanden werden. Was heißt das? Sollte dies so schwer sein, dass es eigens betont werden muss? Ich denke, dass es sich dabei um eine regelmäßige Überforderung handelt, der man nur ausnahmsweise und in Grenzen gerecht werden kann. Den anderen verstehen beginnt man erst, wenn man versteht, wie der andere versteht, und das, was er uns zu verstehen geben möchte, ahnungsweise versteht, wie er.

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Kann Phi­lo­so­phie gelernt werden?

Philosophie kann nicht gelernt werden, nur das Philosophieren. Warum? Lernen kann man nur, wenn es einen sicheren Fortschritt gibt, wie zum Beispiel in den Wissenschaften, wo es im Laufe der Zeit zu einem sicheren Vorrat von Erkenntnissen kommen kann. Das gilt für die Philosophie nicht. In ihr kann nur das Nachdenken angeregt werden, durch Lektüre und Gespräch. Es gibt hier keine Vorgabe von fertigem Wissen, oder Einsichten, die nur gepflückt werden müssten. Insofern ist der Philosoph kein Gelehrter, sondern ein Weisheitsforscher. Was heißt das? Der Philosoph bedarf einer undisziplinierten Aufmerksamkeit. Alles kann ihn zu einer Einsicht verhelfen. Nicht nur die philosophische Lektüre, auch zum Beispiel die Literatur. Was kann man nicht alles „Menschlich-allzumenschliche“ von Dostojewskij, Thomas Mann oder Goethe lernen? Von letzterem dieses aus den Maximen und Reflexionen:

2 min lesen
wei­ter­le­sen
Was heißt den Menschen ein Mensch zu sein – Über Be­geg­nun­gen der be­son­de­ren Art

Die Philosophische Praxis ist eine Alternative zu Psychotherapie, Psychologie und Coaching. Was heißt das aber und wie kann man das verstehen? Der Philosoph (zumindest in der Philosophischen Praxis und nicht in der Universität) ist nicht Fachmann, sonder als Mensch für Menschen zuständig. Er ist kein Spezialist für dies oder jenes, oder für Kopfangelegenheiten. Er widersetzt sich auch einer Rationalisierung der Gefühle, wie es häufig in der Psychotherapie passiert. Gefühle werden in der Philosophischen Praxis beantwortet. Das ist etwas anderes als professionell damit umzugehen. Erst wenn Gefühle menschlich beantwortet werden, kann eine wechselseitige Beziehung und daraus wiederum ein Gespräch in Gang kommen.

2 min lesen
wei­ter­le­sen

Your browser is out of date!

Update your browser to view this website correctly. Update my browser now